Am Dienstag, 22. Mai 2012 fand die schon zur Tradition gewordene Maiandacht in der Maria Rastkirche in Langenbach statt. Die musikalische Gestaltung hat wiederum dankenswerter Weise der Männerchor aus Langenbach übernommen.
Die diesjährige Maiandacht stand unter dem Motto
.,Maria, breit den Mantel aus .,,"
Dazu eine Betrachtung zu dem Marienlied
„Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus ….“
Betrachtung:
Seit dem Hochmittelalter gibt es Bilder und Statuen der mütterlichen Madonna, die unter ihrem weit geöffneten Mantel Menschen aus allen Schichten umfangen hält: Bauern, Handwerker und Soldaten, Mönche und Bischöfe, Junge und Alte. Für die Menschen des Mittelalters vergegenwärtigte dieses Marienbild einen Brauch, denn wir heute nicht mehr kennen. Nach damaliger Rechtsauffassung hatte ein Übeltäter, derbei einer adliges Dame unter ihrem Mantel Zufluchterhielt, Anspruch auf Begnadigung. Man sprach damals von „Mantelflucht". Für Waisen bedeutete diegleiche mütterliche Gebärde Adoption, -und diese so adoptierten Kinder waren die sogenannten „Mantelkinder". Beides hören wir nicht mehr ohne weiteres heraus, wenn wir singen und bitten: „Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus, lass uns darunter sicher stehe, bis alle Stürm vorübergehn".
In der Zeit, in der unser Lied das erste Mal bezeugt ist (um 1640), war die Sehnsucht der Menschen nach Geborgenheit und Schutz besonders groß. Es war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit seinen. unsagbaren Schrecken von Mord, Hunger, Pest und Brand.
Manche Teile des damaligen Deutschlands wurden völlig entvölkert.
Unserer Zeit scheint es ein seltsamer Gedanke zu sein, dass der Mantel einer Frau „Schirm und Schild" vor den Stürmen bieten soll. Aber der gläubige Mensch vertraut auf himmlische Mächte und außerdem hat es die Erfahrung schon oft bewiesen, dass Gott noch Hilfe zu sendert weiß, wo der Mensch am Ende seines Lateins ist.
Die zweite Strophe zeigt dem überraschten Betrachter, dass wir nicht allein unter den schützenden Mantel Mariens geflüchtet sind. Die ganze Christenheit, ja sogar die weite, weite Welt sucht den Schutz der Gottesmutter Maria. Alle nimmt sie in ihre obhut, ist doch ihr Sohn für die ganze Welt gestorben.
Zeichnen die beiden ersten Strophen das Bild der Schutzmantelmadonna, so sind die beiden letzten Strophen Bitten:
„Hilf der Christenheit! Verjag alle unsere Feinde! Breit über uns den Mantel aus !
Bewahr uns darunter zu jeder Zeit und in aller Gefahr!"
Sicher, letztlich kann nur Gott uns „unter seinen Flügeln bergen"; aber in Maria finden wir eine zuverlässige und wirksame Helferin. Sie ist unsere Fürsprecherin am Thron ihres Sohnes!
Damit uns das vorgenannte bewusst wird, hier noch die Strophen dieses Liedes:
Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus laß uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorübergehn
Dein Mantel ist sehr weit und breit, er deckt die ganze Christenheit, er deckt die weite, weite Welt, ist aller Zuflucht und Gezelt
Maria hilf der Christenheit, dein Hilf erzeig uns allezeit; komm uns zu Hilf in allem Streit, verjag die Feind all von uns weit
O Mutter der Barmherzigkeit, den Mantel über uns ausbreit; uns all darunter wohl bewahr zu jeder Zeit in aller Gefahr