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SEIN Licht aufleuchten lassen - Wie Maria!
Liebe Sodalen,
„verrückte“ und belastende Monate, ja manchmal schwere Stunden liegen hinter uns, oder besser gesagt, wir stecken alle noch mittendrin!
Sollen wir dieses Mal überhaupt ein Informationsheft der MMC Freising herausgeben, welches ja neben neuen Terminen immer auch einen großen Rückblick auf das vergangene Jahr beinhaltet? Gibt es von dem hinter uns liegendem Jahr 2020 überhaupt etwas anderes als Corona und den damit verbundene Einschränkungen zu berichten?
Ja! Es gibt sehr wohl etwas zu berichten, denn trotz allem, gab und gibt es Gottesdienste, Angebote und helfende Hände in unserer MMC, die sich trotz Corona auch im vergangenen Jahr um Gemeinschaft und Verbundenheit gemüht haben.
Ja! Es ist uns, mir und dem Marianischen Rat gerade heuer wichtig dieses Info Heft zu veröffentlichen, um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen.
Weil uns der tiefe Glaube trägt, dass Gott uns liebt - gerade jetzt,
weil wir aus der zuversichtlichen Hoffnung leben, dass ER alle unsere Wege begleitet - gerade in diesen Monaten,
darum hoffen wir, Euch mit diesem Heft eine kleine Freude zu bereiten und möchten Euch von ganzem Herzen zurufen:
Wir sind nicht allein! Wir halten zusammen! Wir sind als Kirche füreinander, für die Menschen da!
Wir sind und bleiben als MMC gerade in diesen „verrückten“ Zeiten im Gebet verbunden und getragen - untereinander, mit Maria und mit dem Allmächtigen Gott!
Gestattet mir Euch einen kleinen Gedanken mitzugeben, der mich in den vergangenen Tagen, als ich dieses Vorwort verfasste, beschäftigt hat:
In den dunkelsten Wochen des Jahres, um Weihnachten und Jahreswechsel, ist es seit jeher gute, alte Tradition Lichter aufzustellen, die die beängstigende Dunkelheit der Nächte durchbrechen. Auch wenn es dem einen oder anderen manchmal zu viel des Guten sein mag und er oder sie sich vielleicht doch wünschen, dass bei der ein oder anderen Lichterkette der Strom ausfallen sollte - Geschmäcker sind halt verschieden :-) -, so hab ich mich persönlich in der Vorweihnachtzeit 2020 in besonderer Weise auf das Anbringen und Illuminieren der Lichterketten und leuchtenden Sterne in den Straßen gefreut.
Brauchen wir nicht gerade jetzt diese Symbolik des Lichtes, das die Nacht durchbricht?
Wenn vielleicht Vielen auch unbewusst, so nährt sich diese zu tieft christliche Tradition doch, kurz gesagt, vor allem vom Glauben an unseren Retter Jesus Christus:
Seine Botschaft ist: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)
Christus ist das göttliche Licht, das in Bethlehem in unserer Welt zu leuchten begann, im Sterben am Kreuz die Dunkelheit des Todes zerbrach und in seiner Auferstehung selbst unsere letzte Einsamkeit vertreibt und mit seiner Liebe durchstrahlt.
Mein Ansinnen mit diesen Worten ist nicht, Euch zu ermutigen mehr Lichtinstallationen vor Eurem Haus oder Eurem Garten anzubringen, sondern sich neu dieser Symbolik bewusst zu werden und natürlich zu erkennen, was als Christen unser Auftrag ist:
Licht werden und sein!
In der Taufe wurde jedem eine Taufkerze überreicht, welche am Osterlicht entzündet wurde. In diesem Ritus der Taufe ist verankert, wer wir sind, wer in uns wohnt und was unsere Berufung ist:
Wir sind Menschen, die Gottes Licht in uns tragen!
ER selbst wohnt in uns!
Sein Licht in der Welt täglich neu aufleuchten lassen ist unsere Bestimmung!
Wahnsinn, welches Vertrauen Gott in uns setzt, „zu welcher Hoffnung er uns berufen hat!“ (vgl. Eph 1,18)
Diese wunderbare Botschaft neu für unser Leben zu erkennen, ist meine Motivation für diese Zeilen und Motivation für die Mühen all derer, die dieses Heft gestaltet und verteilt haben.
Als ich im letzten Vorwort und Impuls Euch Maria als „Christusträgerin“, als ein Vorbild des Vertrauens versucht habe, nahe zu bringen, wusste ich nicht, was das kommende Jahr für uns bereit halten würde. Doch genau dieses Bild Mariens, ihr Bild des tiefen Vertrauen hat mir im vergangen Jahr geholfen, nicht in Angst und Hoffnungslosigkeit zu versinken, sondern immer wieder mutig aufzustehen, weiter zu vertrauen und auch hoffentlich ein wenig Licht zu sein in einer dunkler werdenden und oft in Angst versinkenden Welt.
An diesen Gedanken möchte ich anknüpfen und Maria betrachten, als eine, die das Licht Christ in sich trägt und gerade deshalb selbst zu einem Licht wird, jedem der auf ihr Beispiel schaut und ihr vertraut.
Weil sie das göttliche Licht ihres Sohnes in sich trug konnte sie „Ja“ sagen zu allen Widrigkeiten und Ängsten, Sorgen und Nöten, die auch ihrem Leben nicht erspart blieben. Nur so konnte sie „Ja“ sagen zu Gott auch in der Angst vor der Steinigung, die ihr drohte, weil sie ein Kind in sich trug, dessen Vater unbekannt; „Ja“ sagen auf der Flucht vor Herrodes; „Ja“ sagen unter dem Kreuz, an dem ihr einziger Sohn starb. Und gerade durch ihr immer wieder neues „Ja“ zu Gott wurde sie zum leuchtenden Bild des Vertrauens, zum Licht für alle, die ihrem Beispiel folgten, alle Zeiten hindurch.
Als Sodalen, als Männer, die in besonderer Weise an der Hand Mariens an diesen Gott der Liebe glauben und ihm vertrauen, ist es unser Auftrag - ja unsere Berufung - durch unseren Glauben, unser Vertrauen und unser Handeln sein Licht auch heute den Menschen unserer Tage aufleuchten zu lassen und erfahrbar zu machen.
Natürlich versuchen wir als MMC auch im neuen Jahr mit unseren Gottesdiensten, Feiern und verschiedenen Angeboten (wenn nötig Corona konform) Licht in unserer Zeit zu sein, damit auch AD 2021 die heilende und freudebringende Liebe unseres Gottes aufleuchtet.
Gottes Segen für Euch alle erbittend,
auf die Fürsprache Mariens vertrauend und auf die heilende und begleitende Liebe Gottes bauend,
verbleibe ich
Euer Präses
Pfarrer Stephan Rauscher